Hallo,
ich bin Caro North!
I ch bin Alpinistin und Bergführerin. Schwer zu sagen, ob ich lieber klettere oder Ski fahre. Ich will mich da gar nicht entscheiden müssen! Meine Homebase ist eine kleine Hütte in der Schweiz, aber eigentlich bin ich in der ganzen Welt zu Hause – zumindest dort, wo es hohe Berge gibt!
Ich habe Geowissenschaften in Lausanne studiert und bin mittlerweile ausgebildete Bergführerin. Das ist schon etwas Besonderes, denn in diesem Beruf sind Frauen eine echte Seltenheit!
Meine Kletterleidenschaft hat mich unter anderem schon nach Patagonien, in den indischen Himalaya, Iran, Armenien, Alaska, Südafrika und ins Yosemite Valley geführt.
Ich habe Skitouren in der Antarktis gemacht und bin letztes Jahr mit dem Fahrrad quer durch die Schweiz gefahren, um die großen Wände der Alpen zu klettern.
Mit dem Segelboot in die Antarktis
Ein schwankender Untergrund kann Caro nichts anhaben. Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben.
2018 geht es mit dem Segelboot in der Antarktis - zu garantiert unverspurten Hängen!
DIE BERGE: LIEBE AUF DEN ERSTEN BLICK
Die Berge haben in meinem Leben immer eine große Rolle gespielt. Ich bin in der Schweiz geboren und wurde schon mit drei Jahren von meinen Eltern auf Skier gestellt. Später sind wir mit der ganzen Familie oft von Hütte zu Hütte gewandert. Die schwierigen Kraxelpassagen haben mir damals schon am meisten Spaß gemacht. Dabei habe ich dann auch wohl meine Liebe zum Klettern entdeckt.
Meine Eltern haben meine sportlichen Ambitionen von Anfang an unterstützt und mich schon als Kind in der Klettergruppe vom Alpenverein angemeldet. Mit 16 Jahren habe ich ein Schuljahr in Argentinien verbracht und wollte dort an einer Expedition zum Aconcagua teilnehmen. Das war für sie auch kein Problem. Meine Eltern haben einfach alle Formulare ausgefüllt.
Einer schönen Linie im Fels kann Caro North kaum widerstehen.
Wie z.B. hier an der 2474 Meter hohen Fiamma - eine prominente Felsnadel aus Granit im Bergell (Kanton Graubünden, Schweiz).
KLETTERN: ÜBERALL UND IN ALLEN FACETTEN
Schon längst klettert sie nicht mehr nur vorgegebenen Routen, sondern geht ihre eigenen Wege - und das auf der ganzen Welt.
Aconcagua, 6961m
ARGENTINIEN, 2007: Meinen ersten Sechstausender habe ich schon in meiner Schulzeit bestiegen, während eines Auslandsaufhalts in Argentinien. Leider muss ich rund 100 Meter unterhalb des Gipfels umkehren, doch der erste Schritt in die Welt der Expeditionen ist getan.
Arapi, 2271m
ALBANIEN, 2011: Mit dem JDAV-Team reise ich 2011 zum ersten Mal in nach Albanien. Gemeinsam mit einigen albanischen Klettern etablieren wir eine neue Route an der 800m hohen Arapi-Südwand : “Tschackalacka”.
Astroman,
USA, 2015: Im Yosemite Valley gelingt mir die Onsight-Begehung der legendären Trad-Climbing-Route am Washington Column mit 10 Seillängen und 303 Meter Länge.
Monte Iñaki, 5370m
INDIEN, 2016: Im indischen Teil des Himalajas entdecke ich einen bislang unbestiegenen Berg (5370m). Gemeinsam mit den beiden Chilenen Cristobal Señoret und Max Didier erklimme ich ihn über die Westwand. Wir geben ihm den Namen Monte Iñaki.
Ein Berg nimmt unter ihren vielen Erfolgen aber einen ganz besonderen Platz ein.
CERRO TORRE, 3133m
PATAGONIEN, 2015
DER LANGE WEG ZUM CERRO TORRE
2013
Während meines ersten Aufenthalts in Patagonien haben wir Wetterglück und nachdem wir die Guillaumet geklettert sind, tut sich ein Fenster für den Cerro Torre auf. So entscheiden Laure Batoz und ich den langen Zustieg in Angriff zu nehmen. Einige Tage später klettern wir dann bis 3 Seillängen unter den Gipfel, wo wir leider umdrehen. Ein langer Abstieg folgt und der Cerro Torre geht mir nicht aus dem Kopf. Kurz darauf können wir noch den Fitz Roy klettern.
2014
Zusammen mit Yvonne Koch will ich gleich im darauffolgenden Jahr einen zweiten Versuch am Cerro Torre starten. Doch das Wetter ist eine Katastrophe. Wir sitzen zwei Monate in El Chaltén fest. Immerhin können wir andere, kleinere Routen in Angriff nehmen und sogar noch bei einer großen Rettungsaktion helfen. Aber am Cerro Torre haben wir auf Grund des Wetters keine Chance.
2015
Mein dritter Versuch - mit Christina Huber! Wir nutzen ein spontanes Wetterfenster und machen uns auf den Weg zum Berg, während die meisten anderen Bergsteiger auf noch bessere Bedingungen warten wollen. Am Cerro Torre treffen wir deshalb nur auf eine weitere Seilschaft. El Chaltén liegt zu diesem Zeitpunkt unter dicken Wolken verborgen. Aber wir haben Glück: Die Besteigung gelingt. Wir stehen auf dem Gipfel! Doch der Weg zurück wird zu einer Extra-Herausforderung: Völlig unerwartet zieht ein Sturm auf. Wir müssen möglichst schnell zurück nach El Chalten. Der Rückweg dauert 20 Stunden. Damit sind wir dann 48 Stunden ohne Schlaf unterwegs, bis wir sicher dort ankommen.
In Patagonien war Caro North inzwischen schon oft. Das Klettergebiet rund um den Cerro Torre ist für sein launisches Wetter bekannt. Auf den besten Zeitpunkt für eine Besteigung muss man manchmal lange warten.
ZURÜCK NACH PATAGONIEN
Als ich 2018 wieder in Patagonien war, habe ich ganze 55 neue Routen in einem fast unberührten Klettergebiet namens Minialaska begangen. In Europa findet man so etwas gar nicht mehr. Der Granit war perfekt!
ABER NUN RUFT DAS SCHRECKHORN
In unserem EOFT-Programm 2021 könnt ihr Caro auf einer waghalsigen Expedition in der Schweiz begleiten. Wir zeigen euch das Porträt einer vielseitigen Alpinistin und Bergführerin, die in Fels und Eis ihre eigenen Wege geht und sich immer wieder neue Skills aneignet, um sich in den Bergen flexibler und sicherer bewegen zu können. Im Sommer 2021 wagt sie gemeinsam mit Nadine Wallner unter schwierigsten Bedingungen eine Überschreitung des Schreckhorns... Doch wie gut ist sie wirklich darauf vorbereitet?